1946–1954 — Lieselotte Plangger-Popp lebt in Haimhausen
Lieselotte Plangger- Popp (1913–2002) Ehrenbürgerin von Haimhausen
Lieselotte Popp wurde 1913 in Ostpreußen geboren.
Nach Abitur und Ausbildung zur Gebrauchsgrafikerin arbeitete sie in Königsberg und Hannover in bekannten Verlagen. Neben der beruflichen Tätigkeit erlernte sie in einer Abendschule die Technik des Holzstichs.
Sie illustrierte Literaturtexte und nahm an Kunstausstellungen in Dresden, München und Wien teil.
1946 kam Lieselotte Popp nach Haimhausen. Sie erweiterte ihre grafischen Kenntnisse mit einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Durch die Zerstörung der Akademiegebäude fand der Lehrbetrieb im Schloss Haimhausen unter den einfachsten Bedingungen statt. Ihr Lehrer war u. a. Prof. Adolf Schinnerer, der mit seinem Unterricht und seinem grafischen Werk großen Einfluss auf Lieselotte Popp ausübt.
Im Pfarrhof, in einem spärlich möblierten und nicht beheizbaren Zimmer, fand sie Unterkunft.
Als die Akademie in München ihren Lehrbetrieb wieder aufnahm, blieb sie in Haimhausen und zog zur Familie Schinnerer nach Ottershausen.
1954 heiratete sie den Südtiroler Bildhauer Hans Plangger (1899–1971) und übersiedelte nach Bozen. Ab 1954 führte sie den Doppelnamen Plangger- Popp.
2002 starb sie in Meran. Auf dem Haimhauser Friedhof befindet sich ihre letzte Ruhestätte. Bis zu ihrem Tod unterhielt sie freundschaftliche Beziehungen zu Haimhauser Bürgern.
Lieselotte Plangger- Popp beherrschte viele klassische Grafiktechniken; die größte Meisterschaft erlangte sie im Holzschnitt und vor allem im Holzstich. Dargestellt wurden von ihr in erzählerischer Weise Landschaften und deren Menschen. Weitere Motive schöpfte sie aus der Literatur.
In ihren ersten „Haimhauser Jahren“ setzte sie sich intensiv mit den Themen Krieg, Vertreibung, Flucht, Not, Elend und Verzweiflung auseinander. Später wendete sie sich Haimhauser Motiven zu.
1981 wurd Lieselotte Plangger- Popp zur Ehrenbürgerin von Haimhausen ernannt. Im Rahmen einer Ausstellungseröffnung wurde ihr die Ehrenbürgerurkunde als Anerkennung ihres großen sozialen Engagements überreicht. Sie hat zahlreiche Werke ihres künstlerischen Schaffens der Gemeinde Haimhausen gestiftet. Der Erlös aus dem Verkauf ihrer Grafiken und Zeichnungen fließt in die Lieselotte Plangger- Popp Kindergarten- Stiftung .
Erst nach ihrem Tod war es der Gemeinde möglich, eine Straße nach ihr zu benennen. Im Baugebiet Schrammerweg II wurde sie 2018 mit der Plangger- Popp- Straße - gewürdigt.
Im Besitz des Heimatmuseums Haimhausen befinden sich zahlreiche Werke der Künstlerin.
Quellen:
Christina Zacher: „Die Grafikerin Lieselotte Plangger- Popp“, Innsbruck 2002, Ottilie Thiemann- Stödtner, Amperland 1983