Die Grafen Viepeckh
1590 — Hofmark Haimhausen als Mannslehen an Theodor Viepeckh - Am 30.07.1590 geht die Hofmark Haimhausen als Mannslehen an Theodor Viepeckh, dem Sohn von Wolfgang Viepeckh, Doktor beider Rechte und herzoglicher Kanzler zu Landshut.
1603 — Haimhausen Familienbesitz der Viepeckh - Am 02.11.1603 wird Haimhausen Familienbesitz der Familie Viepeckh, seitdem nennt er sich Theodor Viepeckh von Haimhausen.
1626–1659 — Johann Albrecht von Haimhausen - Er war Hof- und Kammerrat und Rentmeister des Oberlandes. Er stand 32 Jahre in kurfürstlichen Diensten.
1655 — Schmiede in der Hauptstr. 29 verbürgt - um 1955 Verlegung nach Hauptstr. 24, Einstellung des Betriebes 1975
1687–1724 — Franz Ferdinand des Heiligen Römischen Reiches Graf von und zu Haimhausen - 1687–1724 Franz Ferdinand des Heiligen Römischen Reiches Graf von und zu Haimhausen (Reichsgraf ab 1692), drittes Kind des Freiherrn Franz Albrecht. Kurfürstlicher Hofrat, Truchsess und Kammerherr. Ab 1693 Präsident des Hofrates. Er veranlasste den Ausbau und die Verschönerung des Ersatzbaus des Schlosses nach dem 30jährigen Krieg.
1698 — Anpflanzung der Allee - “Die Allee” ist eine seit jeher eingeführte Haimhauser Straßenbezeichnung. Ungeklärt ist, ob die Anpflanzung der Lindenallee im Zusammenhang mit der ca. 1660 entstandenen barocken “Prunkanlage” oder erst 1747 mit dem Umbau und der Erweiterung des Schlosses im Stile des Rokoko durch Fr. Cuvilliés d. Ä. erfolgt ist. In der Chronik von Haimhausen nennt Markus Bogner das Jahr 1698 für die Anpflanzung. Aus einem Ausschnitt eines Original-Katasterplanes von 1810 geht hervor, dass damals die Allee bereits eingetragen war. Bei der allgemeinen Einführung der Straßennamen durch den Gemeinderat Haimhausen im Jahre 1965 wurde “die Allee” als Alleestraße benannt. Sie verläuft in Haimhausen…
1698 — Neubau der Kirche - In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche neu erbaut. 100 Jahre später wurde 1690 eine Ölbergnische errichtet und ab 1698 das Langhaus neu gebaut, der Chor und Choraltar blieben erhalten. Nach der Errichtung neuer Seitenaltäre wurde die neue Kirche 1708 eingeweiht. 1732 wurde die Kirche noch mit Scharschindeln neu eingedeckt. 22.7.1698: Pfarrer März an Bischof: “… ist alshiesige St: Nicolay Pfarrkhirchen bis auf das Chor, in welchem der Choraltar ganz vnverlezt gebliben, abgebrochen vnd von Neuem erbaut worden”. (AEM: Pfarrakten Haimhausen: Pfarrkirchen- und Pfarrhofbauten)
1700 — Stiche des Schlosses und seiner Gärten inkl. Favorita von Michael Wening - mehr zur Person
1703 — Errichtung des Wirtshauses am Maisteig - Nach Erteilung der Schankerlaubnis durch Kurfürst Max Emanuel lässt Karl Ferdinand Maria Reichsgraf von und zu Haimhausen das Wirtshauses am Maisteig errichten, nachdem er bereits 1702 das Recht erhielt dort Wegegeld zu erheben, um die 1689 entstandenen Straßenschäden an dieser Stelle zu beheben. 1776 soll Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Reise nach Italien hier übernachtet haben, weshalb sich die Gaststätte wenig später “Gasthof zum Goethewirt” nannte. 1972 wurde die ehemalige Wirtstaferne abgebrochen. Grafik des Wirtshauses am Maisteig von Lieselotte Plangger-Popp aus dem Jahr 1948
1708 — Einweihung der neu erbauten Kirche - Für den Kirchenneubau war die Schlossherrschaft mit 500 Gulden aufgekommen, die Inhauser Kirche schoss 1600 Gulden vor. Der Graf bezahlte 1698 auch 250 Gulden für eine neue Orgel. Laut Kirchenrechnung von 1708 betrugen die Ausgaben zur Einweihung “der Neuen Pfarrkirche in Haimbhausen sambt zweier Altäre: 29 Gulden 56 Kreuzer” (Quelle:Chronik von Haimhausen)
1743–1749 — Umgestaltung des Schlosses im Rokokostil - Hierfür beauftragte Reichsgraf Karl Ferdinand Maria den Baumeister, Stuckateur und bayerischen Hofbaumeister Francois de Cuvilliés d. Ä.
1762–1791 — Hochreichsgräfliche Hofmarkschule - 1762–1791 erteilten Eremiten, Franziskanerfrater aus Freising, in der Hochreichsgräflichen Hofmarkschule in der Dorfstraße („Feldhoferhaus“) den Unterricht in Lesen, Schreiben, Rechnen und Musik. Mit der Einführung der Volksschulpflicht 1802 und der einsetzenden Säkularisation verschwanden die von Eremiten geführten Schulen in Bayern.
1775–1793 — Sigmund Reichsgraf von und zu Haimhausen - Sigmund Reichsgraf von und zu Haimhausen, Gründer der Nymphenburger Porzellanmanufaktur, Gründungs- und ständiger Ehrenpräsident der bayerischen Akademie der Wissenschaften
1788 — Neubau der Schule als Steingebäude - Das baufällige, alte Holzhaus wurde durch ein gemauertes Haus ersetzt. Dort wohnte auch der Dorfhirte. Die Baukosten beliefen sich auf 693 Gulden, 56 Kreuzer und 2 Pfennige. Der Bauplan und weitere Bauunterlagen sind noch heute im Bayerischen Staatsarchiv aufbewahrt.